Die Erzwespe Tetracampe diprioni Ferrière als Eiparasit der Kiefernblattwespe Neodiprion sertifer (Geoffr.) (Hym.: Chalcidoidea - Hym.: Tenthredinidae).

Abstract

1954-1955 waren in einem Befallsgebiet von Neodiprion sertifer (Geoffr.) (Hym.: Tenthredinidae) in der Nähe von Darmstadt (Rheinebene südl. von Frankfurt am Main) die Eigelege dieser Blattwespe regelmäßig, wenn auch nur in geringem Anteil, durch die Eulophide Tetracampe diprioni Ferr. (Hym.: Chalcoidea) parasitiert. Morphologie und Biologie aller Stadien des Eiparasiten, im Zusammenhang mit der Eientwicklung des Wirtes, wurden untersucht und beschrieben. T. diprioni ist bisher außer bei N. sertifer noch als Eiparasit folgender Tenthrediniden-Arten festgestellt worden: Diprion pini (L.), D. simile (Htg.), Gilpinia pallida (Kl.) und G. frutetorum (F.). Im allgemeinen war der Anteil parasitierter Eier gering. Bei N. sertifer zog sich die Embryonalentwicklung im Untersuchungsgebiet durch den ganzen Winter hin, nur bei Temperaturen unter 0°C unterbrochen; die Larven schlüpften ab Mitte April. In Ost-Canada ist die Embryonalentwicklung bereits Mitte Dezember abgeschlossen. T. diprioni parasitierte die Wirtseier in der Eiablagezeit von N. sertifer; Ende November waren alle Parasitenlarven ausgewachsen. Erst Mitte März, bei Außentemperaturen über +5°C, setzte die Verpuppung ein, das Schlüpfen der Wespen dann Mitte April. Der Eiparasit vermag nach den bisherigen Beobachtungen eine höhere Populationsdichte nur dann zu erreichen, wenn Anfang des Sommers Diprioniden-Eier zur Parasitierung verfügbar sind und so die Zeitspanne vom Schlüpfen des Parasiten im April bis zur erneuten Eiablage von N. sertifer im September und Oktober zu überbrücken gestatten. Festgestellt wurde dies bisher bei N. sertifer als Hauptwirt, D. pini als Wirt der sommerlichen Zwischengeneration und für beide Generationen von D. pini.