On the Zoogeographical Features of the Coleopterous Fauna of the Deserts of Turkmen S. S. R.
DOI:
https://doi.org/10.21248/contrib.entomol.11.3-4.426-445Abstract
In der zoogeographischen Literatur wird häufig die Ansicht vertreten, dass die Tukmenische Wüstenfauna im späten Pliocän als Ergebnis der Einwanderung mediterraner und zentralasiatischer Elemente entstanden sei und wenig Originalität besitze. Diese Ansicht wird durch coleopterologische Untersuchungen nicht bestätigt. Die Insektenfauna des Turkmenischen Wüstengebietes besitzt einen großen endemischen Kern, der mehrere Gattungen und eine große Anzahl von Arten umfaßt. Besonders groß ist die Fülle von Endemismen in der Sandwüstenfauna, die damit das Alter des Turanischen Entwicklungszentrums der Sandwüsten und die Intensität der autochthonen Entwicklung in diesem Zentrum bestätigen. Die Ebenen mit festem Boden (Hammadas, Lehm- und Salzwüsten) besitzen eine von der der Sandwüsten völlig verschiedene Fauna. Hier sind Endemismen von Gattungen unbedeutend, aber die Zahl der endemischen Arten ist beträchtlich. Noch mehr Endemismen besitzt die Gebirgswüstenfauna des Kopet-Dagh und Badghyz. Sie ist eng verwandt mit der Fauna anderer Gebirgsregionen Mittelasiens, Irans und Nordafghanistans und läßt sich von einem anderen Entwicklungszentrum ableiten, für das die Bezeichnung "Irano-Bactrisches Zentrum" vorgeschlagen wird. Die Unterschiede zwischen der Insektenfauna der verschiedenen Teile Turkmenistans lassen sich als Grundlage für genauere zoogeographische Abgrenzungen verwenden.