Acyrthosiphon pisum (Harris) an Vicia faba L. als Modellkombination zur Prüfung der Wirkung exogen applizierter Xenobiotika auf Aphiden. Endosymbiose der Aphididae.
DOI:
https://doi.org/10.21248/contrib.entomol.38.1.199-227Abstract
Am Beispiel von A. pisum werden die von Aphididae bekannten Haupt- und bei einigen Arten auch Nebensymbionten sowie deren Wohnstätten, die zu Mycetomen zusammengefügten Mycetocyten sowie ihnen angelagerte syncytiale Hüllzellen beschrieben. Die Übertragung dieser Symbionten erfolgt in einem sehr frühen Stadium der Embryogenese während der Ausbildung der Blastula. Da sich die Eiproduktion der viviparen Aphiden von den letzten Embryonalstadien bis zum Absetzen der ersten Larven durch die Virgo erstreckt, besteht auch während dieser Zeit (in der Zucht etwa 7 d) die Infektionsmöglichkeit der Symbionten, die über einen Blastoporus in das Ei gelangen und zunächst als Symbiontenball nachzuweisen sind. Die Bedeutung der Symbionten besteht offensichtlich in der Beteiligung sowohl an Abbau- als auch Syntheseprozessen im Stoffwechsel ihrer Wirtsarten. Während angenommene lysosomale und phagozytäre Regelmechanismen zur Aufrechterhaltung des symbiontischen Verhältnisses von geringerem Effekt sein dürften, scheint der genetischen Kontrolle über die Proteinsynthese weit größere Bedeutung zuzukommen. Von den geprüften Antibiotika, Sulfonamiden und Chemosterilantien zur Erzielung aposymbiontischer Tiere haben sich Tetracycline als besonders wirksam erwiesen.