Die hämocytären Abwehrreaktionen des Blutes von Strongylogaster xanthoceros (Stephens) und Strongylogaster lineata (Christ) gegen die endoparasitische Ichneumonide Mesoleius niger (Gravenhorst) (Hymenoptera: Tenthredinidae und Ichneumonidae).

Abstract

Die Untersuchungen tragen zur Klärung der Fragen der Abwehrreaktionen des Insektenblutes gegen endoparasitische Insektenarten bei. - Sie haben gezeigt, daß ein Parasit auch in seinem normalen Wirt heftigen Abwehrreaktionen ausgesetzt ist. Die in die Körperhöhle der Wirtslarve eingedrungenen Parasiteneier werden mit dichten Hüllen von Blutzellen umgeben, die in der Folge durch Melaninbildungen eine kompakte und undurchdringliche Kapsel bilden, wodurch der Fortgang der Embryonalentwicklung des Parasiten verhindert werden kann. Die dadurch bedingte Unterbrechung des Stoffaustausches zwischen dem Parasitenei und der Wirtshämolymphe wird als eigentliche Todesursache angesehen. Für den Ausgang des Parasitierungsverlaufes wurden folgende Gesetzmäßigkeiten ermittelt: Der Erfolg einer Parasitierung ist abhängig von einem optimalen Entwicklungszustand des zur Ablage gelangenden Parasiteneies. Die Wirksamkeit der Abwehrreaktionen ist abhängig von den quantitativen Schwankungen der Hämocytenzahlen und den damit im Zusammenhang auftretenden qualitativen Veränderungen in der Hämolymphe, besonders hinsichtlich der phagocytischen Hämocytentypen. Danach sind besonders günstige Bedingungen für einen erfolgreichen Parasitierungsverlauf während der Häutungsphasen gegeben; demgegenüber sind die Abwehrreaktionen des Wirtes zu den Zeiten der höchsten Hämocytenzahlen am stärksten.